Montag, 27. Juni 2011

Mal was persönliches

Dieser kleine Blogeintrag ist Ausnahmsweise mal was ganz persönliches. Bisher findet ihr hier nur Tipps und Tricks um Linux, aber dieser Eintrag ist etwas, was mir persönlich sehr am Herzen liegt, da ich selbst davon betroffen bin: Es geht um das Thema Organspende. Ja, ihr habt richtig gelesen, es geht um Organspende. Doch wie komme ich dazu gerade heute einen Eintrag darüber zur verfassen und warum betrifft mich das auch persönlich? Das werdet ihr nun in den kommenden Zeilen lesen.

Wie ihr sicherlich gelesen, gehört oder erzählt bekommen habt, gibt es in der Bundesregierung zur Zeit die Debatte um die Änderung des Transplantationsgesetzes, kurz TGP. In diesem Gesetz steht, wie darüber entschieden wird, ob man seine Organe nach dem Tod spendet, oder oder nicht. Außerdem sind hier einige Regelung bezüglich der Qualität der Spenderorgane sowie auch die sogenannte Lebendspende geregelt. Das ganze Transplantationsgesetz könnt ihr hier nach lesen.

Zur Zeit wird aber über die Regelung diskutiert, wie man ein Organspender wird. Aktuell muss man in Deutschland einen sogenannten Organspende Ausweis haben und mindestens 18 Jahre alt sein, um darüber entscheiden zu dürfen, ob die Organe, die man besitzt, nach dem Tod an andere gespendet werden dürfen. Zur Zeit werden in Deutschland Herzen, Lungen, Bauchspeicheldrüse, Leber und Niere transplantiert. Sollte der Spender unter 18 Jahre alt sein, so entscheiden die Erziehungsberechtigten über die Spendenfreigabe. Im Falle, dass einer keinen Ausweis trägt, können auch noch die Hinterbliebenen gefragt werden, ob die Organe gespendet werden dürfen, dies ist jedoch meines Wissens nach keine gängige Praxis. Daraus folgt also: Nur wer einen Organspende Ausweis bei sich trägt, spendet seine Organe und kann somit das Leben eines Menschen retten. Soviel zu unserer aktuellen Gesetzeslage.

Im Bundestag jedoch wird versucht, diese Möglichkeit zu erweitern, in dem jeder mindesten einmal im Leben gefragt wird, ob er seine Organe nachdem Tod spenden möchte oder nicht. Denn viele wissen nicht, dass sie Organspender werden können, was Organspenden heißt, wie sie Menschen damit helfen können und was dafür nötig ist. Aus diesem Grund hat die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (kurz: BZgA) eine Kampagne ins Leben gerufen, die da heißt "Organspende schenkt Leben". Auf der Informationsseite zur Organspende kann sich jeder informieren, was Organspenden heißt und wie das ganze funktioniert.

Da aber nun die Anzahl der Spender im Vergleich zu den Empfängern immer weiter Rückgängig ist, möchte die Bundesregierung durch die aktuelle Debatte erreichen, dass das Transplantationsgesetz geändert wird, und jeder mindestens einmal gefragt wird, ob er spenden will oder nicht.

Doch ich bin der Ansicht, dass dieser Versuch der Bundesregierung, durch eine so lasche Gesetzes Änderung mehr Spender zu bekommen, mir nicht weit genug geht. Ich bin der Meinung, dass jeder in Deutschland von Geburt an Organspender sein soll und dies nur verhindern kann, in dem er einen Zettel bei sich trägt, mit dem er ausdrücklich erklärt, dass seine Organe nicht gespendet werden sollen. Diese Regelung gibt es in einigen EU Ländern, zum Beispiel in Belgien. Dort muss auch keiner solange auf ein Spenderorgan warten, wie in Deutschland.

Und was hat das ganze mit mir zu tun? Das möchte ich euch nun auch erklären: Ich selbst besitze seit 3 Jahren eine Spender-Leber. Ich hatte Glück, das ich weit oben auf der Transplantationsliste stand, aber es war auch sehr dringend. Nur durch einen, wie ich mittlerweile erfahren habe, Franzosen, der seine Organe gespendet hat, kann ich hier diese Zeilen tippen und an euch appellieren: Werdet Organspender!

Nur durch eure Spende nach eurem Tod könnt ihr es Menschen wie mir möglich machen, doch noch 80 Jahre alt zu werden und noch ein schönes Leben zu haben. Nur ihr macht es möglich, dass ein Vater von drei Kindern weiter leben kann und zu sehen kann, wie seine Kinder groß werden. Denn aktuell warten über 15.000 Menschen auf ein Organ uns gibt nur ungefähr 1000 registrierte Spender. Daran könnt ihr sehen, wie dringend es ist, das es viel mehr Menschen gibt, die ihre Organe spenden. Also wartet und zögert nicht lange, druckt euren Organspenden Ausweis direkt hier aus oder bestellt ihn euch hier.

Ich hoffe, das ich mit diesem kleinen Blogeintrag viele auf die Problematik der Organspende hingewiesen habe und das ich viele auch erreiche, die sich nun einen solchen Ausweis zu legen.

2 Kommentare:

  1. Ich bin ganz deiner Meinung. Die Menschen sind halt faul und wenn sie wirklich sich die Frage stellen "Ob...", dann können sie sich auch die Frage stellen: Warum sollte ich nicht spenden?

    Die Frage ist viel schwerer zu beantworten und somit kann viel mehr Menschen ein neues Leben geschenkt werden.

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  2. Richtige Einstellung. Wer Flagge zeigen will und einen Ausweis haben möchte, darf sich gerne auch auf http://www.organpaten.de/ anmelden. Und dort auch direkt weitere Werben, damit es noch mehr Spender gibt.

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